Erfindung der Tradition Stadtlandschaft Wohnen vor Ort in fictione

Samedan, 2011

Der Bauplatz für das neue Pflegeheim mit 146 Betten in Samedan ist steil und aussichtsreich. Das vorgeschlagene Projekt versucht mit einer Verschränkung von starkem Volumen und in die Landschaft ausgreifenden Pflegestationen, dem Anspruch nach Identität, Einbettung in die Topographie und attraktiver Durchwegung gerecht zu werden.

Die für den Neubau eines Pflegeheims aussergewöhnliche Topographie verlangt nach einer ortsspezifischen Typologie und befördert die Konzeption im Schnitt. Denn erst ein Haus, das Berg und Tradition ernst nimmt, vermag älteren Menschen, die im Oberengadin verwurzelt sind und hier ihr Leben verbracht haben, ein Zuhause zu bieten. So wird das steinerne Hauptvolumen über den Sockel in Dorf und gewachsener Gemeinschaft verankert. Der stolze Körper zeigt talseitig Präsenz und adressiert das Gebäude als eines von zentraler Bedeutung für die Gemeinschaft. Zugleich wächst das Pflegeheim mit dem Hang, klettert diesen hinauf, um Stufe um Stufe pyramidenförmig über die als Terrassen angelegten Pflegestationen zur Landschaft hin zu vermitteln. Mäandrierende Wege erlauben es den Bewohnerinnen und Besuchern, um und durch das Haus zu wandern und dabei über befestigte Baumgruppen und intime Gartenbereiche immer wieder neue Ein- und Ausblicke vor atemberaubendem Panorama zu geniessen.