Siedlungsinventar und Baumemorandum

Im Auftrag der Gemeinden wurden die überkommenen Siedlungsinventare aktualisiert und jeweils zum Anlass genommen, über das Instrument des ortsbaulichen Entwurfs in einer verbindlichen Bebauungsstrategie Gestaltungsgrundsätze zuhanden der Behörden festzuschreiben.

Bei den Siedlungsinventaren zu Eschen, Nendeln sowie Balzers, Mäls stehen methodisch die intensive Lektüre des jeweiligen Schwarzplans, welche Rückschlüsse auf Dichte, Morphologie und strukturelle Zusammenhänge erlaubt, und die detaillierte Analyse ortsspezifischer historischer Typen von Wohnhäusern und Wirtschaftsgebäuden im Vordergrund. Die Erkenntnisse hieraus münden in einen ortsbaulichen Entwurf, der den Bestand stärkt, die vorhandenen Qualitäten wieder sicht- und erlebbar macht und eine qualitative Verdichtung des Kerns verfolgt. Auf Objektebene gilt es, das Wesenhafte historischer Wohngebäude und Ökonomiebauten zu begreifen, auch um nicht in der Gestalt zu verharren, und im Rahmen ihrer typologischen Disposition Spielräume für aktuelle Nutzungsansprüche aufzuzeigen. Damit wird Traditionelles selbstverständlich neu interpretiert und fortgeschrieben und das Unverwechselbare eines Orts für die Zukunft bewahrt.