Mitarbeit
Jan Alince
Christoph Kranz
Auslober
privat
Studienauftrag
Samedan, 2014
Haus im Dorf
Die stattliche Chesa Gensler prägt die Mitte des historischen Dorfkerns von Samedan und verweist in ihrer Stellung und Grösse wie auch angesichts der wertvollen Innenausstattung auf den repräsentativen Anspruch der ersten dokumentierten Besitzer, der Familie Johannes von Salis um 1650. Unser Projekt zielt darauf ab, die reiche Herkunft weiterzuspinnen und dem über die Jahre in Teilen verbauten Haus, wieder Atem und Selbstverständnis für die Zukunft einzuhauchen.
Ein neuer Eingang mit ausgreifendem Vordach schafft an der nördlichen Strassenfront eine klare Adresse. Dem Schwung des Treppenovals nach oben in die Belétage folgend betreten die Ankommenden eine weite zweigeschossige Sela. Gemeinsam mit dem angrenzenden Office mit Pantry und direkter Verbindung zur Küche, der lauschigen Veranda und der Terrasse mit schönem Blick auf Garten und Bergwelt bildet sie das neue Herzstück des Hauses – einen Ort der Kunst, des Empfangs und gesellschaftlichen Beisammens. Typologisch schreibt die Sela die Geschichte in zwei Richtungen fort: Sie erinnert mit dem seitlich offenen Blick bis unters Dach an die einstige Nutzung als talvò mit Heubühne und gemahnt zugleich an die repräsentative obere Halle wie sie sich etwa im Palazzo Salis in Soglio wiederfindet. Mondänes und Rurales finden zusammen. Seitlich führen zwei Treppen hoch ins Obergeschoss, das vier weitere unabhängig erschlossene und dadurch flexibel nutz- und kombinierbare Apartments beherbergt. Deren gemeinsame Mitte, als Empore ausgebildet, eröffnet den Blick zurück in die Halle und macht das Haus im Schnitt erlebbar.