Mitarbeit

Dennis Neu
Alexander Seidel
Dagmara Zukowska

Photographie

Beatrice Minda, Berlin

Michael Peuckert, Münchenstein

Auftraggeber

privat

Konzept, Planung und Realisierung

Presse

» 3/2013.energie:bau: biologisch angebaut

Forum

» Minergie-Plakettenverleihung

Erfindung der Tradition Wohnen anderswo trans substantiam

Sassenloh, 2008–2011

Ein Bauernhaus denkt vertikal und schaut fern

Das neue Haus «Hof Bauer» in Sassenloh baut auf den Grundmauern des alten auf und ist Teil eines bäuerlichen Ensembles mit Stall und Wirtschaftsgebäude, der so genannten Boutique. Der Holzständerbau als Konstruktionsweise wie auch das hoch aufstrebende steile Dach referieren auf das Überkommene und überführen die traditionellen Elemente in eine zeitgemässe Formensprache.

Wo sich heute der «Hof Bauer» erhebt, stand zuvor ein Riegelbau mit gedrungenen Raumhöhen, engen Kämmerchen und lange vernachlässigter Substanz. Ein Ersatzneubau war nötig, der den Geist des Bestands weiterträgt – der Restriktionen von Bauten in der Landwirtschaftszone eingedenk – und zugleich modernen Wohnansprüchen gerecht wird. Entstanden ist ein Holzständerbau, dessen Fenster als strukturelle Öffnungen ausformuliert sind und die filigrane Vertikalität des Hauses betonen. Die Holzpfosten gewinnen zur Traufe hin an Tiefe und schwingen zum hohen Dach bauchig aus; so wird die Fassade vor Witterungseinflüssen geschützt und gewinnt zugleich an Plastizität. Während sich das Haus über dem massiven Sockel nach Süden, Westen und Norden mit seinen schlanken Fenstern grosszügig auf die malerische Landschaft öffnet, tritt die östliche Stirnfront bis hoch zum Giebelfeld geschlossen auf und verankert das Volumen im Zusammenspiel mit der angrenzenden Scheune im Terrain. Der Innenraum ist ein Sicht- und Raumerlebnis im Schnitt: Vom Erdgeschoss aus sieht der Betrachter durch das Büro, das wie ein Haus im Haus in den überhohen Raum eingestellt ist, bis unter den First.