ARGE
mit Trivella Architects, St. Moritz
Mitarbeit Wettbewerb
Phil Peterson
Conradin Weder
Mitarbeit Ausführung
Yvonne Michel
Dennis Neu
Martin Pellkofer
Alexander Seidel
Dagmara Zukowska
Bäder- und Wassertechnik
Bauphysik
Kuster + Partner AG, St. Moritz
Elektro
Tragwerk
Auftraggeber
Bauherrenvertretung
mmk Immobilientreuhand AG, Zürich
Projektwettbewerb
1. Rang
Konzept, Planung und Realisierung
Projektabbruch 2008
Presse
» 28.03.2008.BT: Wettbewerb entschieden
» 31.03.2006.SO: Letzte Runde?
» 23.09.2006.SO: Schlamperei befürchtet
» 29.11.2006.SO: Angst um QuaIität
» 09.06.2007.SO: St. Moritz will Bad zurück
» 10.01.2008.SO: Teure Sanierung
» 26.01.2008.EP: Kredit vors Volk
St. Moritz, 2006–2008
Fontana Mauritius
Am Anfang der St. Moritzer Tourismusgeschichte steht das Wasser. Dieses Bewusstsein ging in den letzten Jahrzehnten, in der Euphorie des Wintersports, verloren. Das alte Hallenbad, ein Pionierbau der späten 1960er Jahre wurde entsprechend vernachlässigt. Die Vorstellung dank umfangreicher Renovation und neuem Wellnessflügel wieder in die glorreiche Bädertradition einzutauchen, machten Lust.
Der gelungene Altbau steht als selbstbewusster Pavillon im Park. Das kraftvoll hochschwingende Betondach setzt einen starken horizontalen Akzent, während der Baukörper selbst mit dem Terrain verschmilzt. Der Neubau greift diese Geste auf und schafft mit dem Foyer und Restaurant eine elegante, unprätentiöse Verbindung. Dabei orientiert sich die Fassade am strukturellen Prinzip des Bestands und interpretiert neu: Die vorgefertigten Betonstützen werden nach aussen hin sichtbar und gliedern den Baukörper in der Vertikalen, während die Holzrahmen innen angeschlagen sind und zur warmen Atmosphäre der Badewelt beitragen. Durch diese Umkehrung des Verhältnisses von Hülle und Tragstruktur treten Alt- und Neubau in einen beziehungsreichen Dialog und eröffnen im Dazwischen einen geschützten Raum für das Aussenbecken mit Bergsicht. Leider wurde das bereits im Bau befindliche Projekt nicht nur durch einen unerwarteten politischen Entscheid verunmöglicht, sondern auch der als erhaltenswert eingestufte Betonbau aus den 1960er Jahren überstürzt niedergerissen, um dem diffusen Wunsch nach einer Neudisposition Platz zu machen.